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Die femmes protestantes, früher Evangelische Frauen Schweiz, solidarisieren sich mit den Frauen ohne genügende soziale Absicherung und lehnen deshalb die Revision der beruflichen Vorsorge ab, über die am 22. September abgestimmt wird. 

Anton Ladner

 

Der Dachverband femmes protestantes mit über 37 000 Mitgliedern hat zum Ziel, auf eine Gesellschaft hinzuwirken, in der Frauen in Kirche, Politik, Beruf und Familie gleichberechtigt sind. Bei diesem Anspruch ist es klar, dass sich der Verband mit der geplanten Gesetzesrevision der beruflichen Vorsorge (BVG) auseinandergesetzt hat. Die femmes protestantes sind dabei zu dem Schluss gekommen, dass die Gesetzesänderung keine nachhaltige Verbesserung für die Frauen bringe. Der Dachverband schreibt: «Die Vorsorge für Arbeitnehmerinnen im Niedriglohnsektor wird mit ihr prekär bleiben. Fürsorge-Arbeit bleibt in der zweiten Säule unversichert. Die Versicherung bei Mehrfachbeschäftigungen ist weiterhin ungeregelt.» Diese Ungerechtigkeiten im System würden zu Altersarmut von Frauen führen, so die femmes protestantes.

Die BVG-Reform ist stark umstritten, da sie tiefgreifende Änderungen mit sich bringt, die potenziell verschiedene Bevölkerungsgruppen unterschiedlich betreffen werden. Während einige die Notwendigkeit der Reform zur Sicherung der Renten betonen, warnen andere vor einem möglichen Leistungsabbau. Die wichtigsten Punkte der Reform sind eine Senkung des Umwandlungssatzes (wie viel Prozent des angesparten Alterskapitals pro Jahr als Rente ausbezahlt werden) von derzeit 6,8 auf 6 Prozent. Weiter soll der Koordinationsabzug, der vom versicherten Lohn abgezogen wird, angepasst werden, damit bei Tiefeinkommen mehr in die Pensionskasse eingezahlt und somit eine höhere Rente angespart werden kann​. Die Reform sieht darüber hinaus vor, die Eintrittsschwelle für die obligatorische Versicherung zu senken, damit auch Personen mit einem Einkommen ab 19 845 Franken pro Jahr von der beruflichen Vorsorge profitieren können. Zudem ist eine Anpassung der Beitragssätze geplant, sodass jüngere Arbeitnehmende etwas mehr einzahlen müssen, während ältere Arbeitnehmer entlastet werden, was ihre Arbeitsmarktsituation verbessern soll.

Für die reformierten Frauen ist das aber ein «Reförmchen», zu dem sie Nein sagen. «Worüber nicht gesprochen wird, sind diejenigen, die auch nach der Reform unterhalb der Eintrittsschwelle arbeiten. Das sind ebenfalls mehrheitlich Frauen, 227 000 an der Zahl. Weil es weiterhin sie sind, die mehrheitlich die Fürsorge-Arbeit leisten und nebenher in den schlecht bezahlten Jobs eine miserable Absicherung erhalten. Wir solidarisieren uns mit ihnen», schreiben die femmes protestantes.

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