Achtsamkeitsimpuls
Seine Heimat immer wieder neu zu finden stellt die grosse Herausforderung im Leben dar. Denn die Sehnsucht nach ihr bleibt eine treibende Kraft. Sei es in Beziehungen oder am Lebensmittelpunkt. Aber es gibt auch eine spirituelle Heimat zu bewohnen.
von Anton Ladner
Der bekannte Philosoph und Autor Wilhelm Schmid schreibt in seinem neuen Buch «Heimat finden – vom Leben in einer ungewissen Welt», dass alles Heimat sein könne. Aber: «Heimat ist das, was nicht egal ist.» Sich um Heimat zu kümmern sei eine Carework. «Eine Sorgearbeit, mit der ein Ich sich nicht nur passiv am Gegebenen erfreut, sondern aktiv um sein Heimatmosaik bemüht.»
Heimat kann an Menschen, Orte und Tätigkeiten gebunden sein, was in der Regel der Fall ist. Aber es gibt auch eine Heimat jenseits davon: die spirituelle Heimat: Erfahrungen, Erkenntnisse, Leitsätze, die Haltung der Zuversicht, Gottesahnungen, Glaubenssätze. Und die schönste spirituelle Heimat ist wohl die Liebe.
Man kann sich in seiner Liebe zu einem Menschen, für ein Tier, für eine Landschaft zurückziehen. Das ist wie ein Ausflug auf eine strahlende Insel, wo tatsächlich gute Gefühle hochsteigen.
Jeder Mensch hat eine wohltuende spirituelle Heimat. Aber oft ist diese Heimat eine viel zu wenig vertraute Welt. Sie zu entdecken und zu bewohnen ist eine ausgezeichnete Selbstfürsorge. Denn die spirituelle Heimat als Zuflucht ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Quelle der Kraft.