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Vier Hunde waren bereits in Schweizer Spitälern im Einsatz – je zwei in Genf und im Wallis  –, um Patientinnen und Patienten während der Rehabilitation zu unterstützen. Jetzt hat mit Labrador Dubaї am Standort Riaz des Fribourger Kantonsspitals (HFR) ein fünfter seinen Dienst angetreten.

von John Micelli

Natürlich ist Dubaї geimpft und entwurmt. Er ist geduldig und gehorsam. Und gut auf seine Aufgabe vorbereitet: In Granges im Wallis hat der Labrador-Rüde die zweijährige Ausbildung der Stiftung «Le Copain» zum Assistenzhund absolviert. «Er lässt mich meine Schmerzen etwas vergessen», erklärt eine Patientin nach der Physiotherapie mit dem haarigen Assistenten, «Dubaï motiviert mich und trägt dazu bei, dass ich mein Geh- und Gleichgewichtstraining, das ich dringend benötige, gerne absolviere.» «Wir verlangen von den Patientinnen und Patienten bei der Rehabilitation, dass sie sich anstrengen, fordern sie heraus, das ist mühsam. Dubaï macht die Therapie spielerischer und entspannter. Dies wiederum verlängert die Aufmerksamkeitsspanne und verbessert die Konzentration, sodass sie länger dranbleiben und bessere Fortschritte machen können», ergänzt Physiotherapeutin Valerie Currat.

Westschweizer Pioniere
Die hundegestützte Therapie hat viele physische und sensorische, aber auch kognitive, psychologische und soziale Elemente, die sich in der Rehabilitation als Vorteil erweisen. Inspiriert hat Currat die ehemalige Arbeitskollegin Emilie Bürgisser Povia, die am Standort Meyriez-Murten des HFR die hundegestützte Physiotherapie – als Erste in der Schweiz – erprobt hatte. Denn eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie ist das aktive Mitwirken der Patientinnen und Patienten: «Die Rehabilitation ist manchmal schwierig», weiss die Fachfrau aus Erfahrung. «Dubaї reduziert den Stress und erhöht die Motivation.» Wer in den Genuss dieser speziellen Unterstützung kommt, bestimmt in Riaz ein interdisziplinäres Team nach dem sorgfältigen Abwägen der Interessen der zu Therapierenden und den Behandlungszielen. Geholfen bei der Einführung des neuen Angebots hat Currat die Unterstützung ihrer Vorgesetzten, namentlich die ärztliche Leitung der Klinik für Geriatrie am Kantonsspital. Denn dass die Anwesenheit von Tieren den Therapieverlauf positiv beeinflusst, belegen mittlerweile zahlreiche Studien.

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