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Die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) führt mit ECOnGOOD ein neues umfassendes Nachhaltigkeitslabel ein, das erstmals die sozialen, ökologischen und ethischen Auswirkungen der Aktivitäten von Unternehmen in ihrer Gesamtheit bemisst, bewertet und transparent vergleichbar macht.

 

Flavia Müller

 

Das neue Siegel geht über bestehende Formate der Nachhaltigkeitsberichterstattung hinaus und könnte es dem Gesetzgeber ermöglichen, finanzielle Anreize für gemeinwohlorientierte Leistungen zu schaffen. Im Mittelpunkt dieses Konzepts steht der Gedanke, dass werteorientierte Unternehmen auf das Gemeinwohl bedacht sind und sich für folgende Werte einsetzen: Menschenwürde, Solidarität und soziale Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit, Transparenz und Mitbestimmung. «Es besteht ein dringender Bedarf, verantwortungsvolle Geschäftsmodelle zu unterstützen und unethische und umweltschädliche Praktiken zu bestrafen», schreibt die GWÖ.

Um das Label führen zu dürfen, muss das Unternehmen Mitglied in einem nationalen ECOnGOOD-Verband sein, eine Gemeinwohl-Bilanz mit positivem Ergebnis erzielen und einen Audit mit der GWÖ durchführen lassen. Die Gemeinwohl-Bilanz wird anhand der Gemeinwohl-Matrix erstellt und zeigt die Ergebnisse hinsichtlich des Beitrags, den ein Unternehmen zum Gemeinwohl leistet. So wird deutlich, wie fair, nachhaltig und transparent es ist. Nicht nur Unternehmen, auch Kommunen und Bildungseinrichtungen können die Gemeinwohl-Bilanz und ihre sozialen Auswirkungen anwenden. «Das ECOnGOOD-Label beweist, dass entgegen vielen Behauptungen ökologische, soziale und ethische Faktoren auf Basis eines externen Audits bewertbar und vergleichbar sind», erklärt Christian Felber, Mitbegründer der Gemeinwohl-Ökonomie.

Das Label wird erfolgreichen Unternehmen nach Abschluss des Audits zusammen mit dem Zertifikat verliehen. Der QR-Code auf dem Label sorgt dabei für volle Transparenz und zeigt die Bilanzinformationen an, sodass die Konsumenten ECOnGOOD-Produkte und -Dienstleistungen leicht erkennen und eine fundierte Kaufentscheidung treffen können. Mehr als 500 Organisationen in ganz Europa und Amerika haben bereits Gemeinwohl-Bilanzen erstellt. Überall werden regionale Gruppen gegründet, die das Bewusstsein vor Ort schärfen und die Politik beeinflussen. Die ersten Gemeinwohl-Gemeinschaften und -Regionen entstehen, und durch die Vernetzung mit anderen Initiativen entwickelt sich eine immer stärkere internationale Bewegung.

Weitere Infos auf www.gwoe.ch oder www.gemeinwohl-bilanz.ch.

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