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Mehr als eine Million Kinder und Jugendliche müssen in Argentinien auf eine Mahlzeit verzichten, weil das Geld fehlt. Das unzureichende Einkommen eines grossen Teils der Bevölkerung hat zu einem Verzicht auf Obst, Gemüse und Milchprodukten im Umfang von 40 Prozent geführt.

Florian Fink

Laut einer neuen Studie von UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, hat mehr als eine Million Kinder und Jugendliche in Argentinien aus Geldmangel eine Mahlzeit weniger pro Tag. Das ist auch die Realität für drei Millionen Erwachsene. Die unzureichenden Familieneinkommen haben zu einem Rückgang des Fleischkonsums um 67 Prozent geführt. Um 40 Prozent weniger werden derweil Gemüse, Obst und Milchprodukte konsumiert. Laut UNICEF kann eine von drei Familien ihre laufenden Ausgaben nicht mehr decken und 50 Prozent können sich die Schulgebühren, einschliesslich Kauf von Büchern und Materialien, nicht mehr leisten.

Der Geldmangel wirkt sich auch auf die Gesundheit aus: Eine von vier Familien geht nicht mehr zum Arzt oder Zahnarzt, fast 20 Prozent kaufen keine Medikamente mehr. Darüber hinaus mussten mehr als 30 Prozent der Familien auf Ersparnisse zurückgreifen oder Verwandte um Geld bitten, um die Grundbedürfnisse zu decken. Inzwischen nehmen 55 Prozent der Haushalte Sozialhilfe in Anspruch. In wirtschaftlichen Krisensituationen muss der Staat sicherstellen, dass Kinder und Jugendliche durch Budgets und integrative Massnahmen geschützt werden, die es ihnen ermöglichen, Armut und Elend zu entkommen. Für getrennt lebende Frauen mit Kindern hat sich die Lage noch drastischer verschärft. Eine von zwei Frauen gibt an, keinen Unterhalt für ihr Kind zu erhalten. Das Risiko der Ernährungsunsicherheit spiegelt sich in der Tatsache, dass heute 36 Prozent der Familien mit Kindern das Geld fehlt, um den täglichen Lebensmittelbedarf zu kaufen.

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