volodymyr hryshchenko
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Weniger Salz, mehr Gesundheit. So lautet das Ergebnis einer epidemiologischen Studie mit Daten von über 500 000 Menschen. Und: Die Risiken von Salz werden durch den Konsum von Obst und Gemüse nur teilweise neutralisiert.  

von Sara Huber

Die umfassende Studie ist die erste, die einen Zusammenhang zwischen Salzkonsum und einem erhöhten Risiko eines vorzeitigen Todes nachweist. Die Untersuchung der Tulane University School of Public Health and Tropical Medicine in New Orleans zeigt klar, dass bereits eine bescheidene Verringerung der Natriumzufuhr zu erheblichen gesundheitlichen Vorteilen führt. Die Forscher erfassten die Daten von 501 379 Personen über einen Zeitraum von durchschnittlich neun Jahren. Sie wurden regelmässig per Fragebogen über ihren Salzkonsum befragt. Unter Berücksichtigung aller Faktoren, die die Ergebnisse beeinflusst haben könnten, wie Alter, Geschlecht, Gewicht, Tabakkonsum, Alkoholkonsum oder Lebensstil und Krankheiten, kamen die Forscher zu einem eindeutigen Befund. Diejenigen, die ihren Speisen immer zusätzliches Salz beifügten, hatten ein um 28 Prozent höheres Risiko, vor dem 75. Lebensjahr zu sterben. Die Ergebnisse zeigten auch, dass Salzabhängige im Alter von 50 Jahren eine um eineinhalb Jahre geringere Lebenserwartung haben. 

Die mit einem höheren Salzkonsum verbundene Frühsterblichkeit war bereits bekannt. Das Neue dieser Studie ist aber die Dokumentierung des Salzkonsums. Daten über die Häufigkeit und die Mengen von Salzkonsum lagen nämlich bisher nicht vor. Einzelne Studien befassten sich mit der Natriumausscheidung im Urin, die jedoch von Tag zu Tag schwanken kann und die langfristigen Salzkonsumgewohnheiten nicht spiegelt.  

Bei der Berechnung der täglichen Natriumzufuhr wurde das bereits in der Nahrung enthaltene Salz berücksichtigt. Etwa 54 Prozent des täglich aufgenommenen Natriums stammen aus zubereiteten Lebensmitteln, 36 Prozent aus Salz, das bei Tisch hinzugefügt wird, und nur zehn Prozent sind von Natur aus in Lebensmitteln enthalten. 

Wem alles fad vorkommt und wer aus Gewohnheit immer nachsalzt, hat eine zu hohe Natriumzufuhr. Die Studie hat weiter gezeigt, dass es einen Ausgleich zum Salz durch den Kaliumgehalt und andere nützliche Nährstoffe von Gemüse zu geben scheint. Diejenigen, die es mit dem Salz übertreiben, sich aber gleichzeitig sehr grün ernähren, können das Risiko wahrscheinlich deutlich verringern. Kalium kann sogar Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. 

Der Ratschlag lautet nicht, Salz auf null zu reduzieren, sondern vielmehr, die Zugabe am Tisch deutlich zu verringern, da ein grosser Teil bereits mit der zubereiteten Nahrung aufgenommen wird. Bei normaler Gesundheit benötigt der menschliche Körper nur minimale Mengen an Natrium. Nach Ansicht von Experten ist die in einem Gramm Salz enthaltene Menge ausreichend. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt bis zwei Gramm Natrium pro Tag, was etwa fünf Gramm Salz entspricht. Der Salzkonsum in der Schweizer Bevölkerung liegt aber laut einer Studie bei durchschnittlich 9,1 Gramm pro Tag und damit erheblich über der Empfehlung der WHO. 

 

 

Tipps zur Reduktion 

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen empfiehlt mit folgenden Tipps eine Reduktion des Salzkonsums: 

Tipps, wie Sie den Salzkonsum im Alltag reduzieren können: 

  • Die Mahlzeit probieren, bevor man zum Salzstreuer greift. 
  • Möglichst viel selbst kochen, mit frischen statt mit verarbeiteten Produkten. 
  • Mit Kräutern, Gewürzen oder sonstigen Geschmacksgebern. würzen, zum Beispiel mit Zitrone, Zwiebeln, Knoblauch, Pfeffer oder Paprika. Erst am Schluss mit Salz oder salzhaltigen Gewürzen abschmecken.
  • Die Menge an Salz oder Bouillon, Streuwürze, Sojasauce schrittweise reduzieren. So gewöhnt sich der Gaumen leichter an den neuen Geschmack. 
  • Auf Verpackungen muss die Salzmenge im Produkt obligatorisch angegeben werden. Daher ist es wichtig, auf die Nährwertkennzeichnung zu achten. So wird klar, wie viel Salz im Produkt enthalten ist. 
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