Anne Challandes
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Mein achtsamer Blick:

Samuel Furrer ist Biologe und arbeitet beim Schweizer Tierschutz STS.

Tierschutz im Ausland: Praktische Tipps für Ferienreisende 

Je nach Weltregion und Kultur unterscheidet sich der Umgang der Menschen mit Tieren stark von unseren westlichen Sitten und Empfindsamkeiten. Ferienreisende werden oft unfreiwillig mit dem Thema Tierschutz konfrontiert, etwa durch die vielen streunenden Hunde und Katzen oder beim Besuch eines Marktes. In vielen Ländern schützt das Gesetz Tiere nur mangelhaft vor Quälerei oder die Gesetze werden nicht durchgesetzt. Bei touristischen Attraktionen haben es die Ferienreisenden selbst in der Hand, fragwürdige Spektakel mit Tieren gar nicht erst zu unterstützen. 

Strassenhunde 
Versuchen Sie nicht, Strassenhunde oder -katzen aus dem Urlaubsland in die Schweiz einzuführen. Wenn Sie einem Tier ein neues Zuhause geben möchten, setzen Sie sich mit seriös arbeitenden Tierschutzorganisationen vor Ort in Verbindung, die Sie beraten und Ihnen behilflich sein können. Unterstützen Sie eine lokale Tierschutzorganisation mit einer Spende. 

Stierkämpfe, Stierhatz, Rodeos 
Verzichten Sie auf den Besuch von Stierkämpfen und Stierhatzen und den Kauf von Stier-Figuren und anderen mit dem Stierkampf in Zusammenhang stehenden Souvenirs. Besuchen Sie keine Rodeos oder sprechen Sie die Veranstalter auf allfällig beobachtete Tierquälereien an. 

Sport 
Besuchen Sie keine sportlichen Veranstaltungen mit Tieren, bei denen grosse Verletzungsgefahr besteht und es um hohe Wettsummen geht. 

Pferde-, Esel-, Kamel-, Elefantenreiten 
Nehmen Sie nicht an Ausritten rund um Sehenswürdigkeiten teil. Vor allem nicht, wenn Sie die Tierhaltung nicht einschätzen oder dem Anbieter nicht vertrauen können oder wenn die Tiere einen schlechten Eindruck machen, zum Beispiel lahmende Tiere, blutiger Satteldruck, schlechte Hufe. Verzichten Sie in Grossstädten auf Kutschfahrten.  

Tierdressuren und Zirkusse
Besuchen Sie in den Ferien – erst recht nicht ausserhalb der EU und USA/Australien – keine Zirkusse. Schenken Sie Schlangenbeschwörern oder Vorführungen mit Tanzbären keine Aufmerksamkeit; drehen Sie ihnen den Rücken zu, und geben Sie auf keinen Fall Geld. 

Whale-Watching, Delfinarien, Hai-Tauchen 
Besuchen Sie keine Delfinarien, «Schwimmen mit Delfinen»- und Delfintherapie-Angebote. Erkundigen Sie sich vor einem Whale-Watching-Ausflug oder einem Tauchgang mit Haien genau, welchen Prinzipien der Anbieter folgt. 

Safari 
Wählen Sie Safari-Anbieter nach diesen Kriterien: klare Regeln im Umgang mit den Tieren, Einhaltung von Mindestabständen und Maximalzeiten, kleine Gruppen, kein Aussteigen aus dem Fahrzeug oder Berühren von Tieren erlaubt, fachliche Begleitung durch einen Wildhüter oder Guide mit zoologischem Hintergrund. 

Tiermärkte und Souvenirs 
Kaufen Sie keine Souvenirs, für die Tiere getötet wurden. Sehen Sie von Mitleidskäufen lebender Tiere ab: Sie fördern damit in der Regel nur die Nachfrage. Je nach Schutzstatus der Tierart machen Sie sich strafbar, wenn Sie ein Tier ohne entsprechende Einfuhrbewilligung in die Schweiz importieren. 

 

Samuel Furrer ist Biologe und arbeitet beim Schweizer Tierschutz STS. Hier ist er für die Fachstelle Wildtiere zuständig, die auch Heimtiere und die tierärztliche Beratungsstelle beinhaltet. 

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